Verkehrsverein Breyell e. V.

Geschichte2018-08-30T14:29:59+02:00
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1118 bis 2018

Skulptur auf dem Lambertimarkt zur 900-Jahrfeier von Breyell

Der Verkehrsverein Breyell hat als einer der zahlreichen Programmpunkte für die Feier am 28./30.September 2018 die Aufstellung einer freistehenden Figur (als Relief) auf dem Marktplatz beschlossen. Der Breyeller Künstler Rudolf Meyer, wohnhaft im Hohlweg 8, wird es aus Sandstein erstellen, das Symbole und Bezugspunkte zu diesem historischen Ereignis künstlerisch verarbeitet. Das Relief wird direkt am Lamberti-Turm aufgestellt und im Rahmen der Feier enthüllt.

Interessenten können den Stein, soweit er schon bearbeitet ist, im Rahmen des Tags der Offenen Gartenpforte (Veranstalter: Schloss Dyck) am 15. Juli ( 11- 18 Uhr) im Garten des Künstlers in Breyell (Hohlweg 8) besichtigen.

Der stellvertretende Vorsitzende des VV-Breyell Holger Michels bei der Unterzeichnung der Vereinbarung mit dem Breyeller Künstler Rudolf Meyer im Garten der Kreativwerkstatt wo zahlreiche Exponate des Künstler besichtigt werden können.

Skulptur auf dem Lambertimarkt zur 900-Jahrfeier von Breyell

die Geschichte Breyells

Mittelalter

Breyell gehörte zum Herzogtum Jülich und wurde vermutlich erstmals urkundlich am 30. September 1118 erwähnt, als Graf Gerhard I. von Kessel dem von ihm gegründeten Kollegiatstift zu Wassenberg einen Hof in „Breidele“ schenkte.

Breyell war im Mittelalter ein bedeutsamer Handelsplatz. Aufgrund der günstigen Lage an einer Kreuzung von jahrhundertealten Handelswegen (Köln–Den Bosch, Aachen–Nimwegen) und nicht weit entfernt von alten Lagerplätzen an der Maas (Häfen Tegelen/Steyl und Venlo) lebten die Menschen neben der Landwirtschaft vom Warenhandel und Warentransport.

Mittelalter

Neuzeit

Im Jahr 1596 bekam Breyell von Herzog Johann Wilhelm von Jülich das Recht verliehen, zweimal jährlich einen Markt abzuhalten.

Für eine bestimmte Zeit des Jahres waren viele Bauern außerdem als Wanderkrämer mit dem Rückenkorb unterwegs. Sie zogen mit einer Fuhre oder Kiepe über das Land und verkauften ihre Waren direkt an die Verbraucher in ganz Europa. In einem Bericht des Landrates von Kempen an die Regierung in Kleve aus dem Jahr 1817 heißt es:

„Bekanntlich hat die Gemeinde Breyell so viel Handelsgeist, dass es sich selbst bei der unteren Klasse dadurch ausspricht, dass beinahe jedes Individuum von Kindheit an handelt, das ist, hausiert.“

An die große Bedeutung des Hausierhandels in der Vergangenheit erinnert seit 1984 auch das von dem Künstler Hubert Löneke geschaffene Denkmal des Kiepenträgers in der Fußgängerzone im Herzen von Breyell.

Kiepenträger

Die Hausierer oder Kiepenträger entwickelten im Laufe der Jahre im oder seit dem dreißigjährigen Krieg eine eigene Handels-/Geheimsprache, das Krämerlatein (den Henese Fleck), mit der sie sich untereinander auf ihren Reisen verständigten, während sie daheim bei ihrem normalen Plattdeutsch blieben.

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurden Gerbereien und Leinwandfabriken, später auch Wollspinnereien und Strumpffabriken gegründet.

Bis zum Ende des Herzogtums Jülich Anfang des 19. Jahrhunderts, welches zuletzt unter Verwaltung des ersten französischen Kaiserreichs stand, blieben die Breyeller Untertanen des Herzogs von Jülich.

Schließlich gelangte Breyell ab 1815 im Rahmen der Neuordnung Europas, basierend auf den Beschlüssen des Wiener Kongresses, als eigenständige Bürgermeisterei im Kreis Kempen unter preußische Herrschaft.

Bahnhof Breyell

Der Bau der Bahnstrecke Viersen–Venlo ab dem Jahr 1864 und Eröffnung im Jahr 1866 mit Personen- und Güterbahnhof in Breyell trug erheblich zur Entwicklung des Ortes bei. Ein ab 1933 existierendes Stahlwalzwerk hatte einen privaten Bahnanschluss.

Synagoge Breyell

Ab 1897 entstand ein Krankenhaus mit 50 Betten, welches ab 1959 auf 60 und 1965 auf 100 Betten erweitert wurde. In Breyell entstand der Krankenhausbau nordöstlich der Pfarrkirche in den Jahren 1897 und 1898, nachdem die Erben des Lobbericher Textilfabrikanten Julius Niedieck 40 000 Reichsmark zur Verfügung gestellt hatten. Das 50-Betten-Haus wurde 1959/60 noch einmal auf 60 Betten erweitert, diente ab 1970 als zweites (schwächeres) Bein des Nettetaler Krankenhauses und wurde 1996 geschlossen. Heute ist dort ein Curanum-Seniorenheim.

Im Jahr 1929 wurde der Kreis Kempen aufgelöst und Breyell dem neu gebildeten Kreis Kempen-Krefeld zugeschlagen.

In Zusammenhang mit den Novemberpogromen 1938 wurde am 9. November 1938 die am 21. Oktober 1910 eingeweihte Synagoge an der Biether Straße niedergebrannt. Zu diesem Zeitpunkt wohnten in Breyell etwa 25 jüdische Bürger.

Nach dem Ende der Operation Blackcock (Januar 1945) und nach dem Beginn der Operation Grenade räumte die Wehrmacht das Maas-Rur-Dreieck zwischen Venlo, Roermond und Wassenberg am 27./28. Februar kampflos, um einer Einschließung zu entgehen. Am 1. März 1945 stieß eine US-amerikanische Kampfgruppe (im Rücken der Maas-Rur-Stellung) über Niederkrüchten- Brüggen- Bracht- Kaldenkirchen nach Venlo vor.

Breyell wurde am 1. Januar 1970 nach Nettetal eingemeindet

Der letzte Kiependräger:

Er entdeckte in seinem Urgroßvater Matthias Cremers den letzten Kiependräger von Breyell. Die Breyeller Nachrichten berichteten im März 1933 über Cremers‘ Tod: „Der in allen Kreisen der Gemeinde und weiteren Umgebung bekannte Händler Matthias Cremers, Schmaxbruch, starb im Alter von 74 Jahren. Mit ihm ist der letzte Breyeller Kiepenträger dahingegangen, der auf seinem Handelsweg neben Pfeife und Krückstock mit dem Krämerlatein, dem bekannten Hennese Fleck meisterhaft umzugehen wusste.“ Thodam fand auch die Kaufurkunde vom 4. April 1892, nach der sein Urgroßvater das kleine Haus mit Grundstück in Schmaxbruch erwarb.

Mahnmal

Geschichte Verkehrsverein Breyell

Verkehrsverein Breyell e.V. von 1929

„Ein junggebliebener Verein mit alten Idealen“

Die Geschichte des Verkehrsvereins begann am 22. Juli 1929 im Saal Empelmann in Fongern. Auf Einladung von Bürgermeister Walter Brückenhaus fanden 160 Bürgerinnen und Bürger den Weg in die damalige „Schauburg“, um den Verkehrs- und Verschönerungsverein „Heimatliebe“ zu gründen. Begonnen wurde mit 63 Mitgliedern, ein Jahr später waren es bereits 300.

Es folgten die ersten Aktivitäten.

Zu diesen gehörten die Ausrichtung von Sängerfesten, Theateraufführungen und Sportveranstaltungen. Heutzutage verfolgt der Verkehrsverein auf der Grundlage einer überarbeiteten Satzung weitere Ziele. Einer der Höhepunkte der Aktivitäten des VV-Breyells e.V  war die Planung und die Ausrichtung der Festivitäten  „400 – Jahre Verleihung der Marktreche an Breyell“ im Jahre 1996. Viele Jahre wurden unter Federführung des VV Breyell die Breyeller Vereins Veranstaltungstermine in Form eines Neujahrsemfangs durchgeführt.

Geschichte Verkehrsverein Breyell

Neben der Instandhaltung und Verschönerung des Orts- und Landschaftsbildes in Breyell einschließlich der Erhaltung und Pflege von Denkmälern und der Verbesserung des Infrastruktur im Erholungsbereich zur Förderung des Fremdenverkehrs liegen die weiteren Schwerpunkte bei einer aktiven Mitwirkung im „vorpolitischen Raum“, der Unterstützung des örtlichen Brauchtums und der Planung und Durchführung von Vorhaben und Veranstaltungen zu Geschichte, Kultur und Gesellschaft.

„Breyell – ronköm boavenaan“

(alter Kiependraeger Spruch)

Der Vorstand
Verkehrsverein Breyell e.V.

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